mein name war nicht flüchtling

 

Ich liege auf dem Bett, 2 m lang 1 m breit. 

Mit meinem Handy telefoniere ich mit weit entfernten Freunden. 
Mein Handy ist genauso alleine wie ich. 
Das Bett ist müde, denn es musste mich schon lange tragen. 
Das Bett hat keine Ruhe und fragt: wie lange willst du auf mir liegen? 
Ein bisschen Geduld, bitte! 
Wir beide sind gleich: Du bist müde, weil du mich ertragen musstest. 
Ich bin müde, weil ich viel Leid ertragen musste. 
Ich wohne in einem Zimmer, das 5 m lang und 2 m breit ist. 
Das Zimmer hat ein Fenster, eine Tür, einen Tisch, einen kleinen Kühlschrank und eine Heizung.   
Und drei Kleiderschränke, einen Mülleimer und zwei weitere Betten. 
Also lebe ich hier mit zwei Freunden im Zimmer, 
die sich auch in dieses Land verlaufen haben. 
Einer meiner Freunde ist krank, 
denn er hatte einen Unfall-
der andere schläft immer.
Aber beide sind liebe Freunde. 
Hier ist Deutschland. Niemand hat Angst und keiner ist ein Feigling. 
Keiner ist besser als der andere, alle sind gleich. 
Hier haben wir leckeres Essen, Kleidung und wir brauchen nichts weiter. 
Aber ich bin weit von meiner Heimat, im Exil. Amude -meine Stadt! 
Ich war ein mutiger Mann, mit starkem Glauben, Barmherzigkeit und Hoffnung. 
Ich war jeden Tag arbeiten mit viel Elan und Freude. 
Mein Name war nicht  "Flüchtling". Mein Name war Hiner. 
Ich hatte Eltern, war kein Waise . 
Wir wohnten in einem großen Haus mit Geschwistern. 
Viele Freunde, Nachbarn und Besucher. 
Es gab dort auch einen großen Garten, neben einem trockenen Bachbett. 
ich hatte einen Hund mit Namen "Sher" und eine kleine Schafherde.
Jeden Morgen gab mir meine Mutter etwas Milch. Das war ein Gefühl von Sicherheit. 
Im Garten wuchsen Apfel, Oliven, Granatapfel, Feige und Quitte. 
Dazwischen wuchsen Blumen, Minze und Basilikum. 
Ob die Bienen und Schmetterlinge auch geflohen sind vor der dunklen Wolke über unseremLand? 
Blutvergießen, Unrecht, das Haus ausgeraubt. 
Es ist nichts mehr sicher. 
Alles ist teuer, die Menschen sind verarmt. Chaos. 
Meine Ziele sind so weit weg wie der Himmel von der Erde. 
Der Garten ist vom Sturm zerstört, der Gestank des Unrechts überdeckt den Geruch des Basilikum. 
Zeit! Du hast ein einen mutigen Mann schwach gemacht, die Augen sind voller Tränen. 
Aber ich habe auch Hoffnung und Glaube an die Barmherzigkeit Gottes. 
Gott! Verstehe mich nicht falsch, ich habe trotz Krieg den Glauben nicht verloren. 
Ich bin nur etwas schwach, kannst du mir helfen?
Denn die Tränen meines Herzens kann ich nicht wegwischen.